1. |
Nach der Panik
02:38
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Geglaubt, i bin a bissl mutiger
und ich mein‘ „mutig“ und ned „ka Genierer“, du Lustiger
doch im Spiegel nur der müde Feind
i modellier‘ ma an Smiley in die Morgenwulst
er wirkt wie ein Hilfeschrei
zwitscher‘ deinen Protestsong
aber jeder Widerspruch kriegt seine H&M-Kollektion
jeder Einwand verschlungen, keine Störungen im Simulator
nur die Zäune werden höher und der Lichtschutzfaktor
in der Nase und am Handgelenk (voom)
tauber Gaumen, gutes Schaumgetränk
Träume reduziert auf an Nasenrammel
will nur morgen frei und die Dichands im Kofferraum
wann plot twist?
nix Illusorisches, nur statt Versteinerung amoi wos Neiches
mach dein‘ Witz, i versteh ihn ned, aber klopf‘ ma die Schenkel blutig
aus Erleichterung, wenn er vorbei ist.
Was kommt nach der Panik?
Ab und zu ist Silvester
Los Wochos, die Bullen wieder Meister
ein Hofgang für’n Hessenthaler
die Heh‘ wird wieder intern aufarbeiten mit Konfetti und an‘ Sechsertragerl
da ist nur eine Linie am Seismograph
i glaub, i bin g’fangen in einer Deix-Collage
wenn die Welt so kompliziert ist, wieso laufen nur Klischees herum?
und warum machen die dann nie was man erwartet?
Scheiß mich zu und ich schaufle mich frei
Ja, es langweilt mich krankenhausreif, aber das ist der Zyklus
Hirnchemie tablettenrepariert
bellende Gedanken wieder muten, Hysterie verstecken
jede Utopie verlacht, in Häme erstickt
doch für den einen Moment, da hebt sich mein Blick
do is‘ a Druckwelle, a Sturmböe, a Bremassl‘n in der Brust
i merk’s ma
glei kummt des G’wehnliche wieder z’ruck
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2. |
Zicke Zacke
02:08
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die Omi liest den Stürmer und der Papi den Pragmaticus
Mutter, liest die Hand vom Tischnachbar‘n
du träumst dich von hier fort, du träumst von Leo Hillinger
von seiner Stahlbrust und von seinen Grießnockerln
ein Gespenst braust durch die Reihenhausfavela
es ist auch der Zorn der Klein- und Mittelunternehmer
der Vogerltanz wird wilder, die Ratschen immer lauter
ein Gestampfe und Gelalle und Gepolter
und die Vorgeführten machen ihrem Ärger Luft, sie ordern Munition
und demonstrieren sich Hand in Hand hinter die Aufklärung z‘ruck
und wer da vorn‘ ins Mikro schreit, ist noch kein Fernbleibegrund
da träumt der wütende Millionär von der Endreinigung
der weiß nämlich genau, wie man die Gasrechnung senkt
da stellst an Zaun vor die Therme und an Stahlhelm zur Grenz‘
mit sowas kummst‘ durchs Reden nimma in die Spur
warum hört man denen immer wieder zu? (Why why why)
Opa, spitz‘ die Karfiolhörer!
größte Aufarbeitung in dem Land war Andi Goldberger
80 Jahre Schäferstunden vor‘m Telefunken
Schatzl, lös‘ die Palmersmünzen ein, heut ist Vollmond!
liebe Leut‘, tüchtige Leut‘
aber dann
treibt der Frühling an Zweig über‘n Zaun
in die Einfahrt vom Nachbarn, der prügelt dich tot, mitten am helllichten Tag
und wird vom Postler bejohlt
jetzt machn‘s dir die Hölle heiß, zertrampeln dir die Schädeldecke
völlig losgelöst, lachen, halten sich die Gösserbäuch‘
und mit deinem letzten Atemzug, denkst dir, Jössas!
ka Heimat beschützt mich vor Österreich
du sprichst die Sprache der Täter
kein Abfinden, kein Einschleichen, ka G’wehna
die Sprache der Täter
kein Hausfrieden, kein Ausreden, ka G’wehna
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3. |
Schändung mit der Mouse
03:00
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Neue Währungen, die keiner versteht
bis auf 2er-BMW und verwackeltes Hundebild
seitdem der Onkel Toni das Login zum deep state hat
spielt er im Vorgarten Robinson Crusoe
Freunde von früher verleugnen die Schwerkraft
ziehen mit Dosenraviolen in ein Erdloch
in 100 Jahren stoßen Archäologen auf a wertvolle
Botschaft in Capslock
Sog‘ma das Internet betont den Charakter
die tägliche Purge, das Wohlfühl-Massaker
die Schändung mit der Mouse, die Cyberzermürbung
dagegen war Stalingrad a Feuerwehrübung
der Link ist in der Bio, die Gedanken bei den Opfern
und die Schnitzellandbestellung ist am Weg
und mei‘ Depression ist die geilste Depression!
„Leute, heute muss ich mal was loswerden!“ Bitte ned.
(Hook)
Mono-hammed, gezeichnet von der Meinungsfreiheit
halb für sie, halb wegen ihr sterben
hategecrimed, bodygeshamed, ins Grab geblamed
und vor Gericht ist ihm die Katz‘ über die Tasten g‘rennt
alle wollen alle bestrafen, manche wollen einen, der olle dahängt
was für Dialog? geh zu Florian Klenk!
i bin nur ein Datenhaufen
um den sich die Oligarchen raufen (ein Nichts)
damals g‘miadlich durch den Cyberspace gesurft
dem Prinz aus Nigeria mein Weihnachtsgeld vererbt
wollte nur ein bissi wichsen und liebhaben und Katzenaugen
und nicht die Wiederinbetriebnahme von Sachsenhausen
mein Körper nur ein Schwamm aus Alkohol und Internet
ein schwitzender Reaktor und die Tasten voller Pizzafett
…einer hat‘s wieder g‘macht, ein bisschen geschlichtet
aus dem 4chan-Board in die Geschichte
(Hook)
Kein Roboter, der sich die Hock’n teilt
Kein Siri-Chor singt uns in die Folgezeit
Da kommt ein Roboter, der uns vom Joch befreit
Komm, Siri-Chor, sing uns in die Folgezeit!
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4. |
TV Philosoph
03:05
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Wir begrüßen ihn im Studio
schmeissen‘s die Schläuch‘ übereinand‘!
danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Genosse Kniestrumpf!
in der Garderob‘ nu gach an Brief unterschrieben, gegen Krieg oder Frieden, irgendwas bei die Wüd‘n (wuascht)
Super-VIP-Premium-Gehirn
als Ferialarbeiter wollt‘ er auf der Laderampe agitieren
heute trägt er seine Initialen auf‘m Bademantel
und muss sich um 10 Uhr Vormittag schon marinieren
Er spricht von den Verdammten dieser Erde
aber die zäppen nur weiter zu den Sexyclips
wenn rundherum nicht lauter Hirnederl leben würden
hätt‘ er keinen Palast am Attersee, und darauf erst einmal ein Pfefferminz!
er mimt hier bitte nicht den Untergangspropheten
schau, die Leut‘ wollen kein dystopisches Endstadium
die müssen aufkräun um 7, sein Buch muss er loswerd‘n
sie krieg‘n a „historische Weggabelung“
es kennt ja keiner mehr einen Heraklit heute, kennt ja keiner mehr einen Heraklit!
an Kübel Cuvee und an Saufmiau Blau, es kennt ja keiner mehr einen Heraklit von euch! Trottl’n
Tropic Cocktail im Vaporizer, Pocketcoffee am Backstagerider
schon wieder Nachtschicht auf FS3
Was hält er von Kehlmanns Replik auf Pfallers Metakritik der Kritik? (Ned vü!)
Wie Sie wissen ist die Flausenbranche kein Kinderschlecken, es ist brutal!
permanent kann man sich fetzen ums Thaliaregal
und dass nicht Einer die Idee gebären will
dass ich die geilste Sau auf dieser schönen Erde bin, das kränkt.
Wir leben in einer hypersensiblen Epoche,
irgendwelche Psycherl bestimmen die Sprache
und die Jungen: verwöhnt und verweichlicht
g‘sunder Planet und so Scheißdreck und nichts ist mehr heilig!
Philosophen kann man mieten zu attraktiven Tarifen
morgen ist er bei den Narren im Hangar 7, also fiebern Sie mit!
bleiben Sie dran, rauchen‘s amoi ane!
nach der Werbung kommt der Derrick
Hook
ich lege der Gesellschaft den Spiegel in die Wunde
in die Wunde leg ich ihn hinein
Baby, ich muss wieder in die weite Welt hinaus
du musst alleine unser Kind betreuen!
sitz‘ im Railjet nach Wels, der Senior Lecturer
mache Kommentar zu unserer Gegenwart
Betroffenheit! Zeitgeist! Digitaler Gender-Islam!
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5. |
Bros
03:04
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alles Männersache wie Heldentod, Frauenklos in Wettbüros
Kurven, Schützengräben, Gottesstaaten, Embryos
deine Freunde wollen in einem Meer aus Stiegl-Fahnen baden
in der Konjunktur Kollegen, in der Krise Kameraden
kreischende Gitarren, wenn sie den Raum betreten – hold!
„kommt eine Blondine…“ und des ganze Steakhouse johlt
einer hat La Vida Loca unter‘m Schlüsselbein graviert
wenn er kan fucking Warentrenner an der Billa-Kassa sieht, dann Amok.
böllerverstümmelt für den Platz am Radar
nach 30 Jahren mal a andere Frisur darads a
Jetzt lass uns das wie Männer klären, in Selbstmitleid versinken
und irgendwen töten, hoch die Identität!
und dann legst du einen Lorbeerkranz auf mein‘ zerbeulten Leichnam
und sagst: „Ehrenmann, er hat sich immerhin g‘stellt“
Dein labiler Papa will a Hatzerl an der Kreuzung
aber wir san ned auf DMAX und da vorn‘ is auch kein Eisprung
was mich bei deinem Papa an Herbert Kickl erinnert?
er macht auf Iron Man aber ist ziemlich zerknittert
Bros Bros Bros
Brumm Brumm, Bang Bang, Boss-Biologie
geboren im Eifer des Gefechts, in der Hitze der Nacht
„so sind wir nicht“, „alles richtig gemacht“
Bros! Einst beliebt, jetzt gekränkt
dürfen nix mehr sagen, aber das permanent
sie wollen die Lust regulieren, die Natur pegeln!
sie wollen uns die Pänisse durchsäbeln!
Als Bubi keine Bücher im Regal
nur leere Smirnoff-Flaschen im Lavalampenstrahl
wichse vor dem Foxy-Poster, schiele heimlich zu 2 Pac
Chaos im Kopf und Leim in der U-Flack
vielleicht kurz einmal die Vater-Sohn-Beziehung anzapfen
Alkoholvergiftung, Vater verstört
ich war beim Pfarrer, Turnlehrer, Kool Savas, ich war am Dancehallkonzert
Chi Chi Man, erste Reih‘, ich war bei Masters Of Dirt
die ham‘ mir jeden Zweifel aussaexorziert, sie ham‘ mi stammestauglich traumatherapiert,
jetzt sauf oder stirb! oder die Teamkollegen werden dir den Klobesen voller Pattex in dein Arschlosch schieben in der Kabine
du siehst Geflüchtete mit Sorge denn „die Lüstlinge des Orients“
Deine Bierwirten-Bande hat mehr Willis als Georgien
stimmt die Hautfarbe wird aus Übergriff ein „Flirtversuch“
aus Sex-Mob ein „Polterer“ in Fellners kleinem Wörterbuch.
Wer rattert im Lieferwagen durch die Public Viewing Zone?
Wer stürmt die Shishabar mit einer Sturmpistol‘?
und fragt: Wisst ihr noch die gute alte Zeit?
Alles Blei. Alles Blei.
(Hook)
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6. |
Februar
03:15
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Stimmung on the Rocks, Balifotos werden geblockt
Sonnenfinsternis um 11 Vormittag, i brauch an Saft
Die Donnertherme reißt mi aus der Dämmerung
und ich google „Veränderung“ (im Februar)
Leben im Liegen, Liegen im Argen, ich lieg‘ mir im Magen
wie‘s halt so ist im Privaten
I steh‘ am Tschick-Automat, mit einer Mimik so missraten
I schau‘ drein wie jedes einzelne Mark Fisher-Zitat (schirch)
Die Jahre ziehen ins Land, nur der Ronni steht vorm Billa, wieder zwei Hauer weniger, fragt „Pauli wann kommt was?“ – „Grad‘ kein Kompass, frag‘ mi was anderes, nur Stimmen im Off und innerer Donbass“
I blick‘ vom Abgrund zur Kassafrau, i will ka Karterl von Ihna‘
keine Dalmatin-Aladdin, keine Tarzanpickerl
Infantilisierung bodenlos
ist das der Dank, wenn man‘s unter 1 Promill‘ aus seiner Wohnung schafft?
I hab kan‘ Body, i hab a Zelldeponie
bin ein mit Menschenhaut laminiertes Lebendfossil
kein Trost, es ist Februar auf dem Störplaneten
Pathologe überweist mich zu den Körperwelten
headbutte den Allibert, bestatte den Tag!
i werd‘ heute wieder gestern wiederholen und morgen heute
wieder gestern wiederholen und morgen heute
Friends fahren am Kahlenberg, sehr spannend, viel Spaß
i werd‘ heute wieder gestern wiederholen und morgen heute
wieder gestern wiederholen und morgen heute
Stimmung on the Rocks, Pistengaudi wird geblockt
ich hab‘ circa seit dem Stimmbruch nimma g‘lacht, ich glaub, ich hab „Heintje“
Die Trauermücke reißt mich aus der Dämmerung
und ich google „Berretta Gun“ (und loose die Selbstachtung)
„oye, komm owa! i hab schon Krampfadern“ sagt der Mjam-Radler
„spiel jetzt nicht den Santana, dritter Stock!“
und er so: „Wer sich nicht bewegt, der spürt seine Fesseln ned“
„du Lifecoach, i bin Artist in Residence!“
da draußen gibt’s ka Naherholung, nur potentiell Massenmord
da mischt sich nur das Krone- mim Standardforum
bleib‘ drinnen wie der Göttervater Zaus
dichte Oden der Nasenbohrung
TW an die Neolibs!
„Geht ned“ gibt’s!
es ist KW7, alles Trübsalsbewältigung
i bin halb Mensch, halb Überbevölkerung
(Hook)
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7. |
The Bill Please!
03:17
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Rex Gildo aus der Box, Krätzmilb‘ aus der Matrotz‘n
VIP-Poolliege mit Delfinhaut überzogen
die Aufklärung trägt Captain Morgan-Sombrero
entführt die Bauchtänzerin zum Hängehodenbolero
des Fischerdorf hamm‘s niederg‘fackelt für an 15-Hektar-Strandkäfig
stacheldrahtumzäuntes Pauschalparadies
die Cocktails san wassrig, der Hautkrebs ist gratis
und an der Pforte, da streunt die private Miliz
vor 10 Minuten is a Öltanker explodiert
der hat die Scampi glei volley frittiert, drum Schlange beim Buffet
Hauptsaison-Hooligans, sehr zum Wohle!
Wir san ned wie die Ander‘n, wir wollen sein wie Alle
Und der Pool-Animateur aus Halle/Saale wird nach Dienstende
wieder in die Waschkuchl g‘sperrt
Und ob der Hermann einteilig von der Strandmine owasteigen wird
is a kan Blick mehr in die Glaskugel wert
Und irgendwann wird’s des ollas nimma geben
aber solang‘s nu was zum Schauen gibt, samma gstöd
all you can eat und ich fresse mich bis
zur Hängematt‘n am Ende der Wöd
irgendwann wird’s des olla nimma geben
solang‘s was zum Ruinieren gibt, samma gstöd
i friss‘ mi Meter für Meter bis
zur Hängematt‘n am Ende der Wöd
Der Herrenmensch in Crocs, ein Hauptgewinn auf Wossahaxn
Sightseeing mit Augenbinde und Ohropax
jö, die historische Altstadt, a Zeltesiedlung
Selfie mit dem, was übrig blieben ist vom Genozid
Sachte Sachte, soll mir keiner verdursten!
nur bitte ned in die Kamera husten!
Mein Gott, so lieb! Die hamm‘ nichts und trotzdem lachn‘s, Gerti was sagst?
ma könnt fast glaub‘n, die wollen gar nicht mehr, weil sonst hättens ja was!
Plötzlich Gewehrsalven, finstere Figuren mit Sturmhauben
die war’n so nicht im Prospekt, „wir tun hier urlauben!“
We want the Peace!
Wir sind stinknormale Menschen mit Prinzipien und Carport und Schütze-Aszendenten
und beileibe ned haaß auf an Moralischen in unsan‘ Holiday
nur weil unser Kauftkraft ned auf a Schlauchboot geht
und wennst ma in die Brust schießt, i hab an Schutzbrief
bin so versichert, da gehen sich 3 Leben aus!
Can we all have the bill please, can we all have the bill
Can we all have the bill please, can we have the bill?
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8. |
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Früher hatte ich mal Freunde, heute bin ich Freund und Helfer
wer ist für die Welt da? Majorin Bibi Fellner
früher LSD, Zwentendorf, owa leider
bin i word‘n, wer i bin: Chefinspektor Moritz Eisner
mi klingln‘s aus der Bodewaun‘
a Hinniger im Pratersauna-Pool (sicher wieder was mit Drogen!)
die Jungen heutzutage, heast, man will sich nur genieren
nur mehr „Fun Fun Fun“ in der deppad‘n Birn
Mistelbacher abtreten, gemma wieder Giftler sackln!
oda a bissl letzte Generation von da Piste spachteln
Spusi, Avanti!
Dats man aussakeschern!
Und dann Zeugeneinvernahme tutti quanti!
(wen haben wir da?) so a aufg‘wakter CEO mit schütterem Haar
und Verstrickungen bis rauf in allerhöchste Etagen
hatte er Feinde? Jawohl, die Kommunisten
Na dann ab ins Rudolf-Kirchschläger-Haus, Dadöö Dadaa!
Geh lass doch die jungen Leute, die hamm‘ ja nur gefärbte Haare
Und wer zahlt das, dass die den ganzen Tag auf der faulen Haut herumliegen?
Du, Vielleicht sollten wir einmal die Witwe aufsuchen?
Es gefällt mir, dass du immer so strukturiert vorgehst!
Guten Tag, Frau Schneider, wo waren Sie gestern Nacht?
Im Bett.
Gibt’s da irgendwelche Zeugen?
Nein.
Schlecht.
Was wollen Sie überhaupt?
Ihr Gatte ist krepiert!
Warum weinen Sie da nicht? Sofort mit aufs Revier!
Ich komme ja gleich, ich muss mir nur noch schnell die Haare kämmen
Lossn‘s Ihna Zeit, wir warten unten, aber keine Mätzchen!
Das ist doch die Schneider, heast, die seilt sich vom Balkon
die braust uns jetzt doch nicht im Cabrio davon!
Bibi, gemma, lass die Reifen wieder quietschen
Skoda geht nur 110, aber der Cutter wird’s schon richten
Grand Finale Tiefgarage, Showdown in da Industrieruine
Da wird’s wieder Romys regnen, endlich macht die GIS an Sinn
Und siehe da, es war die Schneiderin aus Eifersucht
sie steht am Fabriksdach‘l, das übliche *kreisch* und *schluchz*
Frau Schneider, nicht springen / springens ned wir hamm heit scho an Totn gseng
Kumman‘s zur Vernunft, sterbm‘s liaba in der G’schlossenen!
Pfuh, das war knapp.
Im letzten Moment hat sich das Blatt doch noch zum Guten gewendet.
Das ist mir jetzt nahe gegangen. Wie isses bei dir, Moritz?
Ich bin schockiert von den Enthüllungen, aber auch erleichtert, dass wir den Fall gelöst haben.
Ach Moritz, Ach Bibi.
Wir könnten was essen gehen?
Aber nix Vegetarisches
na geh, du alter Grummelbär
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9. |
Kreisverkehr
02:59
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Draußen wuascht, drinnen Runzelstirn
denn der Künstler ist anwesend
Dinge, die an der Wand hängen, die im Raum stehen, die ins Aug springen, die sich aufdrängen, die mich anstrengen
Leute schauen so, als müssten sie nicht da sein
das gute Schlechtgekleidet, ästhetisch haben die immer recht
deine Blicke schicken mich nach Mode-Den Haag
es ist ein Scheißmilieu, hermetisch abgeriegeltes!
kennst einen, kennst alle!
heast, kennen wir uns nicht? Ja voll, Donaufestival (Aja!)
warum reden alle englisch?
es sind eigentlich nur Oberösterreicher da (Gmunden!)
irgendwer hat die Diskette als Medium neu entdeckt
dir hat wohl das Epoxy dein Nebenhirn aufgeätzt
kann nicht endlich dieser Sammler auftauchen
und das alles von da Wand runterkaufen? I miassad daun amoi zaus.
der Stadtrat auf dem Klapprad ist da,
die geheimnisvolle Witwe des Altbürgermeisters,
der Freiberufler-Skateboardfritz ,
der Jungschauspieler hängt sein‘ Beidl in den Käsedip, laut Leiberl ist er Feminist
der Rest: weiße Reeboks im zweiten Semester
frisch aus der Humana-Box, komplett ohne Text
wissts wos? wir nehmen uns jetzt alle bei die zoat‘n Händ
und dann gründ‘ ma eine Post-Punk-Band.
Ihr sollts nicht Bier trinken, ihr sollts euch das jetzt anschauen! (oh my big loooord)
Ihr sollts nicht Bier trinken, ihr sollt‘s euch das jetzt anschauen, was ich g’macht hab
Ihr sollts nicht Rauchen gehen, ihr sollt’s euch das jetzt anschauen, kommt’s rein!
Ihr sollts nicht Bier trinken, ihr sollt’s euch das jetzt anschauen!
Hacker hackl‘n für Google, Robin Hood fürs Finanzamt
Arielle für Captain Iglo und der Gusi für Gazprom
und du wirst deinen Enkeln von dem Kreisverkehr d‘azön
den du designed hast, eingeweiht von der Feuerwehrkapön
und die Steinakirchner werd’n sich echauffieren
die werd‘n mit Fackeln in den Vorgarten vom Bürgermeister ziehen
„trau di außa Poidl, zag di, wäu sunst reißt ma die Schnur!
unser‘n Gewerbepark verschandeln mit der scheußlichen Skulptur!?“
und der Poidl steht betropetzt im Wintergarten
„des woa a EU-Projekt! do sans uns wieder drüberg’foahn!
wir werden weiterhin versiegeln! Und die Flüchtlinge verleg’ ma!
Und der Mäci, der wird kommen! Und die Kinder krieg‘n a Kletterdorf!
Und das Heldendenkmal wird restauriert!
Und wir holen Seiler & Speer zur Eröffnung vom Pennymarkt!
nur ich bitte euch, da müss‘ ma jetzt gemeinsam durch!
sonst kommt was Neues, sonst kommt der Sozialismus!
und den vertragt‘s ihr ned, glaubt‘s mas, da kenn ich euch!
oder wollt‘s ihr alle euren Renault verlieren? Eben.
und jetzt hockts euch in die Garage, i stell euch a Kist‘n owe
und a Heizschwammerl
ihr sollt‘s euch das nicht anschauen, ihr sollt‘s Bier trinken
ihr sollt‘s euch ned mit irgendwas beschäftigen!
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10. |
Diesmal Muss
03:14
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Früher hast du ihnen eigenhändig die Arche g‘schnitzt
das Atom gespalten mit‘m Buttermesser, du Alchemist - und heute waßt vo nix
die Leut‘ ham‘ am Paradies geschnüffelt
Doppelgaragen und Satellitenschüssel, alles neu.
Copa-Kagrana und a Riesenschnitzel
für euch gab‘s Cognac, Havanna, schicken Cityflitzer
seids alle g‘standn, yachtgebräunt am 1.Mai
die Kabeln g’schwollen vom Feldgeschrei auf Kapital und Ferkeleien des Klerus
alt bist word’n, bissi wie Andre Heller
i will ned sag‘n Auslaufmodell wie Martin Sellner
du willst immer nu dei‘ Maschin‘ reparieren
seit‘m Mauerfall ein torkelnder Zombie im zerschlissenen Zwirn
und ja, Damals & Schilling, immer z‘rück in die Ödnis
Mottenkugeln, Patchouli, Werthers Echte, Ellen Betrix
hinter beige Lamellen, da steht ein Drehscheibentelefon
aber deine Enkel sind jetzt „eigenverantwortlich“
Putz‘ di nu amoi ausse!
führ dein träges, stumpfes Schwert nu a letztes Mal Gassi
vielleicht tut sich wo was auf, so a letztes Gefecht
diesmal muss es funktionieren, diesmal echt
warum grüßt mi denn keiner?
ja, ist denn heutzutage niemand mehr normal?
jo, weiß denn keiner, wer ich bin? Ich hab‘ euch alle erschaffen
kniet‘s nieder und i stell euch a Dixie am Kanal
Und wo du geglaubt hast, jetzt san alle Menschen Geschwister hast di leider vertschüsselt
dein Imperium verramscht und haiderzerschüsselt
von lasterlosen smarten Bros mit Gurkenspeid‘l im Geschloder
vorgeführt an deinem Burenheidl-Goda
Fortschritt war Job verlieren und Aufwertung Obrissbirn
und du so „Peace“, da war schon Faustrecht im Moshpit
und du sagst nu immer, du bist Antithese
aber dei‘ Siesta war der Trigger für die ganzen Späße
und jetzt kriegst‘ des Fracksausen, willst wieder mit den Menschen reden
aber die dämmern weggetreten hinter Endgeräten
und du hältst der Kassafrau die Hand auf, die soll sich ihre Cent aussaklaub‘m
die verdreht nur die Augen
und hinter‘m Rücken tuscheln’s schon, heast wos is nur aus dir wuan?
stehst verwirrt in der Lobau herum mit 1700 Bullen
nur nix dreinredn lassen vo die Heisln und die Internethäferl
die Klimakrewecherln, die g’schissanan Käfer, die ganzen.
Hook
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11. |
André Heller Battlerap
02:34
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Verlasse nun den Raum, du Phantasieloser!
Möchte dich gerade noch einen Mensch nennen, du schreist ja förmlich danach
Deine Raufasersocken, sie zerkratzen das Parkett
Es ist Zedernparkett aus den Wäldern Yakushimas
Meine größte Schwäche ist mein überragender Intellekt und meine Bescheidenheit
und i hab so vü Freind‘, ich hab‘ so viele Freunde, du kleine Wurst
fuck yourself on the street,
ich hab‘ ein dermaßen erfülltes Leben
ich zeichne, komponiere, filme, schreibe, dichte, schaffe
Scherenschnitte, Schattenspiele!
lustvoll, anarchisch
ich nehm‘ dich mit auf eine Reise in den sinnlichen Süden
der Helikopter wartet
die Spiele des Windes, die glitzernde See
schwebe durch mein Gartenlabyrinth
verliere mich in meiner Schönheit
einer Schönheit, die heute nur mehr Provokation scheint in dieser unserer Welt
Das Universum ist der Dünger meiner Phantasie, du kleiner Fick
aus meinem Radius, du Wurmfortsatz, du Appendix!
aus meinem Radius geschwind!
du trübst nur meine Seele, du Fehlgeist
veruntreust meine Zeit!
was kommt vom Himmelszelt geflogen in dein Gnack?
du wirst lachen
eine Asteroidenflack
weine nun, wenn du weinen willst!
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12. |
Wurstplatte
03:32
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I lieg‘ im Arcotel-Bad, Akku leer, Tacho brennt
denk Fön, aber das Modell Tod ist schon ein Falco-Thing
I zitter‘, weil Nase weiß, glitzernder Knabenschweiß
in der Klinge des Butterflys nur glibbriges Gammelfleisch
Die Bühne tötet gar keine Sehnsucht, nur die Gier kurz
sie ist nur a biss‘l Cortison für mein‘ Narzissmus
Gestern Wien vor 1000, heute kompletter Aktiensturz:
ich steh am Flyer neben einem Traumfänger-Bastelkurs
„Sozialkritisch“, das beschissenste Etikett
„Sozialkritisch“ war sogar beim Hitler im Pressetext, oder?
Wir feiern 15 Jahre kalte Wurstplatte
draußen rülpst der Sims aus‘m Gästebett, beste Mensch!
statt großer Bühnen, Haus in Hanglage
nur des Veranstalters süßlich-saure Bongfahne
Sag dem Dj dass wir dran sind und er soll sich endlich schleichen
Und er meint, er hat a allerletzte Scheib’m
Ya’ll gon’ make me lose my mind, Up in here, up in here
Ya’ll gon make me act a fool, up in here (eyeyey) up in here
1000 Freunde aber keiner kann, weil keiner kann was
erst am Abend wieder, die ewige Kant‘n in der Schummerstube
Zwei Millionen Soziologen und a hinniche Kaffeemaschin‘
Dezi-Giganten, dröhnende Unkenrufe (Dezentral!)
du, dei Plott‘n hör I jeden Tag
der nächste B’soffane, der irgendwann was g’lesn hat
sog‘ma die Welt geht ned unter, aber das ziemlich spektakulär
ach was red‘ I so deppert daher?
das Rittern und Streiten, das Haschen und Heischen
des Einedraah‘n, des andauernde G’schichtenvergleichen, der ganze Wirbel
höhlt mich aus, macht mich mürbe
und i wack‘l wieder z‘aus mit am‘ Schädel voller Binsenweisheiten
i fahr‘ aufs Land, weg von Hegel, weg von Kant
grüß die Borkenkäfer und den Tortenheber von da Tant‘
weg vom Nihilisten-Sog
nur a leere Kist‘n Bier im frisch g’fließten Bad
er sagt, er baut ihr ein Himmelbett
Land ist wie Servus TV, nur mit Crystal Meth
und des sog i da ois Freind
obwohl i weiß wir sind uns Aliens g’worden, wenig Spezi in der Spezies
i glaub du musst di do allanich einelegen, sie ist weg.
I bin unterwegs auf der Flucht, obwohl längst aus der Puste
nur kurz 10 Minuten Luft
I schlicht‘ die RsB nach Farbe und das Leergut nach Fülle
häng‘ an Duftbaum in den Restmüll und nenn das Idylle
i wollt‘ nur deppert sterben, gut Kirschen essen
bissi Rätsel im Kurier lösen im Häufl
und Alles für Alle!
nur die Kabane meiner Frau und mir
vor der Kabane eine Ruhe möglichst!
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